Christdemokraten wollen Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners eindämmen
Meppen. Die CDU Kreistagsfraktion im Emsland erachtet die flächendeckende Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners als besorgniserregend. Um eine Ausbreitung zu verhindern müsse ein gemeinsames Vorgehen mit Bundes- und Landesbehörden abgestimmt werden.
Die hohe Anzahl von Eichen an Bundes-, Landesstraßen und Wasserstraßen bilden eine bevorzugte Nahrungsquelle für die Raupen. Gerade vor dem erhöhten Aufkommen von Radfahrern, die ihren Urlaub aufgrund von Corona im Emsland verbringen und die ausgezeichneten Radwege des Emslandes nutzen wollen, könnten durch die Brennhaare einer Gesundheitsgefahr ausgesetzt sein. „Die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners mit einem Biozid zeigt erste Erfolge. Wenn wir jedoch Teilbereiche aussparen, weil hier eine andere Zuständigkeit vorliegt, haben wir nichts gewonnen,“ so der Fraktionsvorsitzende Hiebing. Gerade die beliebten Radwege an den Wasserstraßen seien stark befallen. Der Einsatz von Bioziden an Orten mit erhöhtem Gefährdungspotenzial wird seit diesem Jahr getestet und muss Bestandteil eines Austausches zwischen den Bundes- und Landesbehörden und des Kreises sein.
Insbesondere der Landkreis Emsland ist besonders stark betroffen, da es hier einen überdurchschnittlich hohen Bestand an Eichenbäumen gibt. Die Bekämpfung ist für einige Kommunen eine enorme finanzielle Belastung, welche in eher „urbanen“ Regionen wie Hannover, Braunschweig oder Göttingen in einem solchen Ausmaß einfach nicht existent ist.
„Aus Sicht der Kreistagsfraktion handelt es sich um eine zu koordinierende, ganzheitliche Aufgabe, bei der das Land Niedersachsen und der Bund die Kommunen nicht allein lassen darf,“ führte Hierbing weiter aus. Die durch die Corona-Krise bedingten Steuerausfälle zwingen viele Kommunen zu massiven Einsparungen, die auch vor dieser Aufgabe keinen Halt machen werden. Es ist eine schwierige Situation für viele Beteiligte, wenn es an zahlreichen Spielplätzen, Altenheimen und vergleichbaren öffentlichen Orten zu einem massivem EPS- Befall kommt, während die Kommunen kurzfristig nicht in der Lage sind, diese Situation in den Griff zu bekommen.
„Die konsequente und gründliche Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners ist aber zwingend erforderlich, da sich ansonsten der Befall sehr schnell ausweiten wird. Dies wird langfristig zu einem erhöhten Bekämpfungsaufwand führen,“ betonte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Landtagsabgeordnete Christian Fühner. Die Beschilderung oder Sperrung befallener Areale ist keine Alternative, insbesondere auch deshalb, weil viele befallene Eichen an den viel befahrenden Fahrradwegen stehen, die Fahrradtouristen in die ländlichen Regionen locken sollen. Auch aus diesem Grund ist es notwendig, dass wir an unseren Landesstraßen und Bundesstraßen, wo es z.T. eine sehr hohe Dichte an Eichenbäumen gibt, Verantwortung übernehmen. Viele Radwege führen nur wenige Zentimeter an den befallenen Eichen vorbei. Das Land Niedersachsen trägt auch an diesen Orten Verantwortung und muss hier aktiv werden.
An der Landesstraße 58 aus der Gemeinde Messingen wurde die Landesstraßenbehörde nun aktiv. Weitere solcher Fälle werden in den nächsten Tagen überall an unseren Landesstraßen auftauchen, wenn jetzt nicht zeitnah gehandelt wird. Weiterhin sehe die CDU Kreistagsfraktion beim Thema EPS auch eine Verantwortung im Bereich des öffentlichen Gesundheitsschutzes.
Die gesundheitlichen Gefahren sind in weiten Teilen nicht genau genug erforscht. Allerdings enthalten die feinen Brennhaare der Raupe des Eichenprozessionsspinners ein Gift, das beim Menschen zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen kann. Neben Hautirritationen, wie starkem Juckreiz und Pusteln, können Atembeschwerden und Augenreizungen die Folge eines Kontakts mit den Brennhaaren sein.
Es sei nun aber Aufgabe der Bundes- und Landesbehörden notwendige finanzielle Mittel auch für die Bekämpfung des EPS bereitzustellen. Daher möchten die Christdemokraten einen gemeinsamen Austausch, sodass das Thema EPS kurzfristig mit den entsprechenden Behörden koordiniert besprochen und daraus konkrete Handlungen und Unterstützungen abgeleitet werden.
Quelle: Eigenbericht CDU-Kreistagsfraktion - Foto: Symbolfoto, Pixabay