Mit großer Besorgnis hat die CDU-Kreistagsfraktion die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Emsland diskutiert.
Fraktionsvorsitzender Heinrich Hövelmann wies auf die Aussagen von Bernard Krone zum Fahrzeugwerk in Werlte hin, wo der Um- und Absatz dramatisch eingebrochen sei und ein weiteres schweres Jahr bevorstehe. Hiervon, so die Hümmlinger Abgeordneten, seien auch die Zulieferer und deren Mitarbeiter sowie die öffentlichen Haushalte negativ betroffen. Darüber hinaus gebe es auch von der Gewerkschaft keine Reaktion auf den Verlust von 45 Arbeitsplätzen bei Kolbenschmidt in Papenburg und auch das Scheitern des Bioethanolwerks würde mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen.
Das Scheitern der Milliardeninvestition für das Kraftwerk Dörpen, die schon beim Bau für viele Menschen in der Region Arbeit und Einkommen und später eine starke Wirtschaftskraft bedeutet hätte, wird von der Bürgerinitiative sogar bejubelt. Hövelmann fragt, die BI und deren Unterstützer, hier auch die Pastoralkonferenz, was sie unternähmen, Arbeitsplätze für die Menschen in der Region zu sichern und zu schaffen. Ein plötzlich einsetzender Tourismusboom, wie ihn die Gemeinde Esterwegen für sich proklamiert, sei jedenfalls nicht zu erwarten und auch der Boom beim Bau von Photovoltaik-Anlagen mit Modulen aus China schaffe keine Arbeitsplätze im Emsland.
Hier zeige sich das Dilemma: Die BI und deren Unterstützer, die nie demokratisch gewählt worden seien, trügen eben keine Verantwortung und machten sich angesichts ihrer Verhinderungs- und Blockadehaltung keine Gedanken, wie die Menschen in Zukunft ihr Einkommen sichern könnten. Unter starkem Beifall der Fraktion würdigte Hövelmann die hohe Verantwortungsbereitschaft der Dörpener CDU-Samtgemeinde- und Gemeinderatsfraktion. Samtgemeindebürgermeister Hansen, Bürgermeister Schneider und Landrat Bröring hätten viele persönliche Beleidigungen und Kränkungen erfahren, sich aber nicht der Verantwortung für die Menschen in der Region entzogen. Sie verdienten Respekt und Anerkennung. Ein dunkles Kapitel bleibe, wie Hermann Wacker, der immer ein ehrlicher Makler gewesen sei, zum Rücktritt getrieben worden sei. Insbesondere die unrühmliche Rolle, die auch Kirchenvertreter hierbei eingenommen hätten, wird von der CDU-Kreistagsfraktion ausdrücklich bedauert. Krokodilstränen und scheinheilige Versöhnungsappelle könnten daran nichts ändern.
Aus der durch die aktuell leider negativen Entwicklungen im Nordkreis noch gestiegenen Verantwortung heraus begrüßt die Fraktion die Gott sei Dank ungebrochene positive Entwicklung im Süden und in der Mitte des Landkreises, die es zu stärken gelte. Auch Enercon-Chef Wobben, der das Kohlekraftwerk Dörpen und die Errichtung eines Rotorblattwerkes in Haren mit 1.000 Arbeitsplätzen in eine direkte Verbindung gebracht habe, müsse man nach dem Scheitern des Kraftwerkes auch im Hinblick auf das Testfeld alles tun, damit die Vorhaben rasch umgesetzt werden könnten. Die CDU-Kreistagsfraktion habe dieses Vorhaben immer nachhaltig unterstützt und wird auch zukünftig die Planungen, Genehmigungsverfahren, Infrastrukturmaßnahmen und die Qualifizierung der künftigen Enercon-Mitarbeiter eng begleitet, damit die Maßnahmen parallel und zeitnah auf den Weg gebracht werden können. Daher habe die Fraktion Herrn Alois Wobben eingeladen, um seine Vorstellungen und mögliche Unterstützung zur Beschleunigung zu erörtern und diskutieren. Für den Eurohafen und das mittlere Emsland wäre dies der richtige Impuls in schwieriger Zeit, ist sich die CDU-Kreistagsfraktion sicher.
Quelle: Heinrich Hövelmann