Landrat Hermann Bröring stellt Zahlen für Juni vor
Meppen. „Trotz der Wirtschaftskrise ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Emsland nach wie vor gering.“ Dieses Fazit zog Landrat Hermann Bröring zur Arbeitsmarktbilanz des Landkreises Emsland für Juni 2009. Die Zahl der beim Zentrum für Arbeit des Landkreises Emsland betreuten Sozialgeld- und Arbeislosengeld II-Empfänger ist im Jahresverlauf von 15.569 auf 13.275 gesunken. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen ging um 20 Prozent von 4262 im Juni 2008 auf 3417 im Vergleichsmonat dieses Jahres zurück.
Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB II (Hartz IV) ist innerhalb eines Jahres von 2,7 Prozent auf aktuell 2,1 Prozent gesunken. Im Bereich der Altkreise sind damit für Aschendorf/Papenburg 1360 Arbeitslose gemeldet, in Meppen 934 und in Lingen 1123.
Diese gute Bilanz liege sicherlich auch darin begründet, dass in vielen metallverarbeitenden Betrieben aus konjunkturellen Gründen Kurzarbeit stattfindet und Entlassungen in vielen Unternehmen derzeit nicht in Frage kämen, sagt Bröring.
„Die Zahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ist im Juni auf dem niedrigsten Stand seit Bestehen der Option im Jahr 2005“, führt er weiter aus. Sie sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 731 auf jetzt 9862 Personen. Die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften, bei denen neben den erwerbsfähigen Personen auch die mit ihnen lebenden Kinder und Angehörigen im Leistungsbezug stehen, fiel im gleichen Zeitraum um 281 auf 7105. Damit standen insgesamt 13.275 Personen im Leistungsbezug nach dem SGB II. Erfreulich auch die Entwicklung bei den Sozialgeldempfängern: Hier verringerte sich die Zahl der Personen im Leistungsbezug von 4976 im Juni 2008 auf jetzt 3413 und damit um 31 Prozent.
Auch beim Vergleich der aktuellen Zahlen mit denen des Vormonats ist dieser positive Trend festzumachen: Die Anzahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II stieg zwar um 47 im Mai dieses Jahres auf insgesamt 3417 im Juni 2009 an, doch die Arbeitslosenquote SGB II bleibt davon unberührt und liegt unverändert zum Vormonat bei insgesamt 2,1 Prozent. Der Anteil der unter 25-Jährigen an den Gesamtarbeitslosen im SGB II-Bezug beträgt hier 5,6 Prozent. „Insbesondere dieser Personenkreis liegt im Fokus unserer Aktivitäten zur Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt und wird durch die 75 Fallmanager des Zentrums für Arbeit intensiv betreut“, so Bröring. So würden betriebliche und außerbetriebliche Trainingsmaßnahmen, berufliche Weiterbildungen sowie weitere Vorbereitungen auf den ersten Arbeitsmarkt vom Fallmanagement vermittelt. Auch Alleinerziehende in Elternzeit würden begleitet; flankierende Leistungen wie die Vermittlung von beispielsweise Schuldner- und Suchtberatung erfolgten ebenfalls durch die Fallmanager.
Insgesamt sind seit Anfang des Jahres 1491 Menschen aus dem Leistungsbezug wieder in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gebracht worden; weitere 3431 Personen wurden in Qualifizierungsmaßnahmen vermittelt.
„Dennoch: wir sind weiterhin gefordert, Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren“, betont Bröring. Die jüngst vorgestellte Untersuchungen des Caritasverbandes für den Landkreis Emsland beispielsweise mache deutlich, dass Handlungsbedarf bestehe. Dabei dürfe aber auch nicht außer Acht gelassen werden, dass die Armut und Kinderarmut im Landkreis Emsland weitaus geringer ist, als im Landesdurchschnitt. Auch das wissenschaftlich erstellte Regionalranking 2009 der Initiative Neue Marktwirtschaft im Auftrag der Bundesregierung hat bei der Untersuchung der sozioökonomischen Strukturen ergeben, dass der Landkreis Emsland insgesamt zu den „eher schwach“ von der Rezession betroffenen Regionen und damit zu einer Kommune mit geringem Risiko für Wirtschaftsleistung und Wohlstand zählt. „Anlass für panische Reaktionen gibt es somit nicht. Es ist vielmehr – wie bereits in der Vergangenheit praktiziert – nachhaltiges und weitsichtiges politisches Handeln notwendig“, betont der Landrat.
