Rolle der Frau in der Politik und Gesellschaft: Landkreis Emsland veranstaltete Themenabend.
Über 60 Jahre besteht das Grundgesetz. Anlass genug, um auf die Meilensteine der Gleichstellungspolitik und die Entwicklung der vergangenen Jahre zurückzublicken, aber auch auf Versäumnis hinzuweisen und die Weichen für die Zukunft zustellen.
Aus diesem Grund fand am vergangenen Montag ein Themenabend im Meppener Kreishaus statt, der unter dem Motto „Mitmischen, Einmischen, Aufmischen“ die Stellung der Frauen in der Politik und im öffentlichen Leben beleuchtete. Obwohl wie eine Kanzlerin haben und angesehende Ministerinnen auf Bundes- und Landesebene, ist die Situation in der Kommunalpolitik eine andere. Im Landesdurchschnitt liegt der Anteil der Frauen in den Kommunalen Vertretungen bei 24,4 Prozent. Im Landkreis Emsland liegt er mit 17,4 Prozent noch darunter. Angesichts der anstehenden Kommunalwahlen im Herbst rückt das Thema „Frauen und Politik im Emsland“ in den Blickpunkt und wurde an diesem Abend näher erörtert. Nach der Begrüßung durch Landrat Hermann Bröring und durch die Gleichstellungsbeauftragte Marlies Kohne wies die Vorsitzende Agnes Witschen, in ihrem Vortrag „starke Frauen und Starkes Emsland“ auf das Potenzial engagierter Frauen hin und auf ihre Möglichkeiten; das öffentliche Leben mit zugestalten.
Unter dem Titel „Wie kommt Frau in die Politik? berichteten die Kreistagsabgeordneten Margret Berentzen, Petra Engeln, Ursula Meersmann, Karin Stief – Kreihe, Magdalena Wilmes und Ursula Haar über ihren ganz persönlichen Weg in die Politik.
Mehr als 70 Gäste verfolgten das von Ita Niehaus moderiert Gespräch, in dem deutlich wurde, das politisches Engagement nicht immer einfach ist, sich aber dennoch auf jeden Fall lohnt.
Mit Beispielen aktiver und erfolgreicher Politikerinnen wartet die Wanderaussellung „Mütter der Grundgesetzes“ auf, die im Zuge des Themenabend offiziel eröffnet wurde. Zu sehen war die Ausstellung im Kreishaus, die das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Verfügung stellt .
In ihr werden die Lebensbilder der Politikerinnen Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel nachgezeichnet, die als Mitglieder im Parlamentarischen Rat wesentlich zum Entstehen des Grundgesetzes und zur Verfassungsrechtlichen Gleichstellung von Frauen und Männern beigetragen haben.
Mehr Frauen in die Politik – mehr Politik in die Frauen !