05.08.2009

Fitness trainieren und Taschengeld aufbessern

Etwa 150 Kinder nehmen kreisweit am neu eingeführten Ausgleichverfahren teil

Meppen. Kreisweit etwa 150 Kinder werden zum Schuljahresbeginn freiwillig aufs Rad umsteigen und damit das vom Landkreis Emsland zum 1. August 2009 neu eingeführte Ausgleichverfahren nutzen. Mit Ferienende startet das Projekt, das anspruchsberechtigten Schulkindern bei einem zeitweiligen Verzicht auf die Beförderung mit dem Schulbus eine Kostenrückerstattung ermöglicht.

„Mit diesem Ausgleichverfahren wollen wir einen Anreiz für mehr Eigeninitiative und Gesundheitsvorsorge schaffen“, sagt Landrat Hermann Bröring. Das 2008 vom Kreistag mit der neuen Satzung der Schülerbeförderung beschlossene Verfahren gilt vorerst für die Dauer von zwei Jahren und belohnt anspruchsberechtigte Schüler ab der Klasse 5, die ihren Schulweg für mindestens einen Monat lieber mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurücklegen wollen, mit einer Ausgleichszahlung.

Insgesamt rund 25.000 Schüler von der fünften bis zehnten Klasse, davon etwa 12.500 mit Anspruch auf eine Beförderung mit dem Bus, drücken im Landkreis Emsland die Schulbank. Der Großteil der nun teilnehmenden rund 150 Kinder und Jugendlichen verzichtet gleich für ein ganzes Jahr auf die Fahrt mit dem Bus.

Bereits vor den Ferien, Ende Mai/Anfang Juni, waren die Antragsformulare in den Schulen verteilt und die Eltern informiert worden. Die ausgefüllten Anträge gingen zurück an die Emsländische Eisenbahn GmbH (EEB), die gemeinsam mit dem Landkreis Emsland die entsprechenden organisatorischen Maßnahmen einleitete.

25 Prozent des im öffentlichen Personennahverkehr geltenden Tarifs kommen den Kindern beim Umsatteln aufs Fahrrad zugute. Da auch Schüler im Freistellungsverkehr, d. h. in eigens für den Schülertransport eingesetzten Bussen, von dieser neuen Regelung profitieren sollen, wird dort zukünftig - wie im öffentlichen Linienverkehr bereits üblich - ein Fahrausweis mit Foto herausgegeben. Auch hier beträgt der Ausgleichbetrag 25 Prozent des Tarifs. „Da kann, je nach Fahrweg und Tarif, ein Betrag von bis zu zwölf Euro erreicht werden. Das kann durchaus ein Anreiz für Kinder und Jugendliche sein, den Weg zur Schule mit dem Rad zurückzulegen“, erläutert Bröring.

Wer noch an dem Projekt teilnehmen möchte, kann dies tun: Meldet sich ein Schüler zum 1. September für das Ausgleichverfahren an, kann er den Schulweg ab dem 1. Oktober mit dem Rad oder zu Fuß zurücklegen und dabei nicht nur die eigene Fitness trainieren, sondern auch sein Taschengeld aufbessern.

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